Fundamentertüchtigung zur Traglastverstärkung

Eine Bodenverbesserung schafft Sicherheit sowie Stabilität und beugt Setzungsschäden vor. Fundament und Baugrund müssen hohe Traglasten aufnehmen. Häufig liegen inhomogene Bodenschichten im Untergrund vor bzw. reicht die Tragfähigkeit des natürlichen Bodens nicht aus. Eine Bodenverbesserung schafft stabile Verhältnisse, sorgt für Sicherheit und beugt Setzungsschäden vor. Eine Pfahlgründung lagert die Lasten in tiefere und tragfähige Bodenschichten um. Ergebnis einer Tiefgründung mit Pfählen ist eine Baugrundverbesserung, die eine ausreichende Tragfähigkeit von Boden und Fundamenten gewährleistet und Setzungen auf ein absolutes Minimum reduziert.

Fundamentertüchtigung zur Traglastverstärkung

Gründe für Instabilitäten im Baugrund

Bewegung im Baugrund kann viele Ursachen haben. Oft sind es kaum wahrnehmbare leichte Erdbeben, die für leichte Setzungen ausreichen können. Gleiches gilt für anhaltende Vibrationen von Baustellen in räumlicher Nähe. Ausspülungen des Bodens infolge von Hang- oder Hochwasser können die geologischen Verhältnisse im Untergrund verändern bzw. Hohlräume im Baugrund bewirken.

Die mögliche Folge ist, dass das Fundament plötzlich über keine ausreichende Tragfähigkeit mehr verfügt und die Gefahr für das Einsacken oder Abkippen des Bauwerkes besteht.

Auch eine Grundwasserabsenkung bzw. Austrocknung des Bodens kann Setzungen verursachen, die jedoch in der Regel deutlich langsamer erfolgen. Da bestimmte Bodenarten wie beispielsweise fetter Lehm ihr Volumen in Abhängigkeit von der vorliegenden Feuchtigkeit deutlich verändern, haben diese Böden ebenfalls Problempotenzial.

Ein stabiler Untergrund mit nachhaltig guter Standfestigkeit ist eine wichtige Grundvoraussetzung für jedes Bauvorhaben. Der Spezialtiefbau stellt eine Reihe bewährter Verfahren zur Verfügung, die eine Bodenverbesserung sowie eine Lastumlagerung in tragfähige Bodenschichten in Form einer Tiefgründung mit Pfählen erzielen.

Erhebung relevanter Informationen für das Bauvorhaben durch die Baugrunduntersuchung

Für das Gelingen eines Bauvorhabens und die termingerechte Durchführung der Arbeiten sind ein solider Kenntnisstand über die Beschaffenheit des Untergrundes unabdingbar. Mithilfe der Baugrunduntersuchung lassen sich entscheidende Informationen für eine unter Umständen nötige Baugrundverbesserung zutage fördern. Damit böse Überraschungen bzw. ungeplante Kosten keine Chance haben.

Für Experten aus dem Spezialtiefbau ist die Baugrunduntersuchung eine essenzielle Grundlage, um notwendige Maßnahmen zur Bodenverbesserung bzw. Lastumlagerung festzulegen und umzusetzen.

Verfahren für die Bodenverbesserung und Lastumlagerung

Eine Flachgründung ist nicht möglich, wenn die Baugrunduntersuchung eine inhomogene Zusammensetzung der oberflächennahen Bodenschichten oder eine nicht ausreichende Tragfähigkeit ergibt.

Eine Bodenverbesserung bzw. Tiefgründung zur Lastumlagerung in tragfähige Untergründe ist dann erforderlich. Durch die gesetzten Maßnahmen werden die laut Planung erforderlichen Bauwerkslasten zuverlässig in tiefere tragfähige Bodenschichten abgetragen. Für diesen Zweck verfügt der Spezialtiefbau über viele bewährte Verfahren zur Tiefgründung. Nur erfahrene Spezialtiefbauer sind in der Lage, jene Lösung für die Bodenverbesserung bzw. Gründungsaufgabe zu bestimmen, die technisch und wirtschaftlich die beste ist.

Bodenverbesserung mit Bodeninjektionen und Verpresspfählen

Im Spezialtiefbau setzt man Bodeninjektionen, um bei neuen Bauvorhaben den Baugrund zu verbessern bzw. um im Bestand Altfundamente zu unterfangen oder zu verstärken.

Vorgespannte Pfähle ermöglichen eine effektive Lastumlagerung aus dem Altfundament, was die Verformung von Gebäuden auf ein Minimum zu reduzieren erlaubt. Verpresspfähle sind ein häufig genutztes Pfahlsystem für die Sanierung von Gründungen und für die Verstärkung von Fundamenten, wenn sich die Objektnutzung aus statischer Sicht ändert oder das bestehende Fundament keine zusätzlichen Lasten mehr aufnehmen kann.

Das Düsenstrahlverfahren ist eine Technik im Spezialtiefbau, bei der eine sogenannte Hochdruckinjektion (HDI) in den Untergrund eingebracht wird, die eine Bodenverbesserung bewirkt.

Man schneidet dazu den Boden unter hohem Druck mittels eines Wasserstrahls auf und bringt eine Zementsuspension ein. Im Boden bildet sich ein betonartiger Körper in Form von Säulen aus. Die aneinandergereihten Säulen bilden einen Unterfangungskörper, der dieselbe Funktion wie eine durchgehende Stützmauer hat. Das Düsenstrahlverfahren setzt man sowohl bei bindigen als auch nicht bindigen Böden ein. Für das Verfahren wird relativ großes Gerät benötigt.

Pfahlgründung mit Mikropfählen

Mikropfähle sind eine bewährte Lösung für dauerhafte Pfahlgründungen nach DIN EN 14199. Die Pfähle mit einem Durchmesser bis zu maximal 305 mm lassen sich äußerst vielseitig einsetzen. Mikropfähle sind sowohl als Druckpfähle bei einer Pfahlgründung als auch für Zuganker zur Aufnahme von Zugkräften einsetzbar. Weil Mikropfähle kostengünstig in praktisch allen Bodenarten mit kleinem Gerät und unter beengten Platzverhältnissen hergestellt werden können, sind sie auch für Nachgründungen bestens geeignet. Die Herstellung erfolgt üblicherweise mittels Bohren, Pressen, Rammen oder Vibrieren. Dabei sind die statischen Vorgaben die Grundlage für die Bestimmung des Pfahldurchmessers.

Pfahlgründung mit Fertigteilrammpfählen

Fertigteilrammpfähle sind eine leistungsfähige Methode zur Pfahlgründung bei extrem weichen bzw. organischen Böden. Obwohl die Pfähle schlank sind, weisen sie eine sehr hohe Tragfähigkeit bei geringer Verformung auf. Die Herstellung erfolgt rasch und mithilfe eines Rammgerätes. Im Spezialtiefbau ist das Pfahlsystem insbesondere für die Gründung von Offshore-Bauwerken, Windkraftanlagen sowie Brücken anerkannt und bewährt.

Pfahlgründung mit Stahlrohrpfählen

Ist es erforderlich, dass die Tiefgründung besonders lärm- und erschütterungsarm erfolgt, kommen häufig Stahlrohrpfähle zum Einsatz. Die Herstellung kann auch auf engen Baustellen, also beispielsweise in Baugruben, neben bestehenden Gebäuden oder bei der Sanierung problemlos erfolgen. Da kein Bodenaushub entsteht und der Grundwasserhaushalt nicht verändert wird, sind Stahlrohrpfähle umweltfreundlich in der Herstellung. Auch für weiche Böden eignen sich Stahlrohrpfähle sehr gut.

Pfahlgründung mit Vollverdrängungsschneckenbohrpfählen

Der Name dieses Pfahlsystems beschreibt bereits die wesentlichen Merkmale. Der Bohrpfahl verdrängt den Boden vollständig und verdichtet ihn dadurch gleichzeitig. Mit Vollverdrängungsschneckenbohrpfählen lassen sich hohe Lasten bei geringem Ressourcenverbrauch abtragen. Da die Herstellung lärm- und erschütterungsarm erfolgt, ist das Pfahlsystem für dicht bebautes innerstädtisches Gebiet hervorragend geeignet. Mit dem Pfahlsystem sind sehr große Tiefen von bis zu 100 Metern bei einem Durchmesser von bis zu 2,50 Metern möglich. Daher kommt das Verfahren auch für die Tiefgründung von sehr hohen Gebäuden zum Einsatz, bei denen es ganz besonders auf starke Tragfähigkeit und Stabilität ankommt.

Pfahlgründung mit duktilen Rammpfählen

Duktile Rammpfähle finden für das Bauen am Wasser sowie beim Grundbau Hamburg Verwendung. Die Pfähle überbrücken kritische Bodenschichten und können Horizontalkräfte bis zu 45° Neigung abtragen. Eine Mantelverpressung gewährleistet hohe Korrosionsbeständigkeit. Im Grundbau Hamburg wurden bereits Millionen von Metern dieses erfolgreichen und anerkannten Systems verbaut. Da das Tragglied zu 100 % aus Recyclingmaterial besteht, ist eine gute Umweltverträglichkeit gegeben. Kurze Bauzeiten können dank der hohen Produktionsleistung von bis zu 400 Pfahlmetern pro Tag sichergestellt werden.